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Der Aufbruch? Eine Anleitung!

Aktualisiert: 17. Jan. 2023

BrandEx, die Branche trifft sich. Man kennt sich. Man weiß, wie´s läuft. Wer sonst, wenn nicht wir. Wären da nicht die lange gewachsenen Strukturen, die scheinbar kein Budget zulassen, um Kompetenzen des deutschlandweiten Event-Netzwerks zu einem schlüssigen Veranstaltungskonzept zu motivieren.

Die Mitglieder des engagierten BrandEx-Orgateams, lassen sich an einer Hand abzählen. Was bleibt den Organisator*innen also? Alt bewährtes muss nicht neu gedacht werden. Das minimiert Zeit, Geld und - Überraschung - den Erlebnischarakter vor Ort. Tanzende Diskokugeln, begeistern durch Stakkato-Bewegungen. Ein Gewinner*innen-Einmarsch, der nach Dorf-Demo anmutet. Eine Slotmaschine, die als Sinnbild interessant und gestalterisch nicht existent ist.


Aljoscha, die Event-Welt liebt dich. Goodfellas, ihr seid immer ein guter Griff. Aber stimmt das nach 10 Jahren Repeat-Modus tatsächlich noch? Ist es wirklich zeitgemäß, einer jungen Nachwuchs-Moderatorin gerade mal 10 min auf der Bühne zu gönnen? Und ist es Zufall, dass die junge Preisträgerin nicht zu Wort kommt, wohl aber ein Anzugträger nach dem anderen?


Liebe BrandEx-Macher*innen, die diesjährige Award-Verleihung stand unter dem Motto “Der Aufbruch”. Vielleicht gelingt er uns in 2024. Das treibhaus-Team hat ein paar Ideen für euch gesammelt. Let´s talk!

Von 1 x Bronze zu 3 x Gold - Preisverleihung losgelöst von Kategorien

Daliah Schulte | Junior Concept & Strategy bei onliveline, Köln


„Die Gewinner*innen wissen bereits im Vorfeld, dass sie Platz 1, 2 oder 3 machen. Kern der Show ist also, vor versammelter Branche zu zeigen, wer welchen Preis bekommt. Und ganz ehrlich, who cares? Klar, Gold ist geil, aber am Ende des Abends weiß eh niemand mehr, wer was gewonnen hat - auch weil die gleichen Projekte mehrere Preise gewinnen.


Mein Vorschlag: die Preise aller prämierten Projekte werden zusammen gezählt, und die Projekte werden einzeln vorgestellt. Das Projekt mit den insgesamt wenigsten Preisen beginnt - Spannung! Dadurch wird Zeit eingespart und der Fokus auf die Projekte und Menschen gelegt. Außerdem lässt sich die etwaige Komplexität der Projekte besser begreifen: Wieso gewinnt das Projekt in 4 verschiedenen Kategorien?“



Mehrwert für alle, statt das Selbst-auf-die-Schultern-Klopfen der Wenigen

Lena Fritz | Konzeptionerin bei Live Lab, Zürich


"Ein Motto ist eigentlich eine wunderbare Sache und ein dankbarer Aufhänger. Leider war vom "Aufbruch" nicht viel zu hören, außer in einem Absatz, versteckt irgendwo in einem Grußwort auf der Webseite. Die Inhalte und das Branchenwissen sind da. Warum nicht von der Moderation aufgreifen lassen? Oder die selten so auf einen Fleck konzentrierte Branche selbst kommentieren lassen: Mit welchen alten Sachen brechen wir endgültig? Zu welchen neuen Dingen brechen wir auf? Thematisch verknüpfte Fragen, Einspieler oder Publikums-Umfragen wären interessanter als der belanglose Smalltalk darüber, wer schon wie oft und wann gewonnen hat.”



Chance auf ein universelles Stimmungsbild der deutschen Event-Agenturen

Simone Schwartz | Trainee Conceptioner bei WILKENWERK, Hamburg


"Ich knüpfe an Lena´s Gedanken an: Aufbruch heißt Handlungsschritte aufzeigen. Die Branche ist einmal an einem gemeinsamen Ort. Diese Kraft können wir nutzen: Warum nicht gemeinsam und interaktiv Problemfelder und erste Lösungsansätze brainstormen.


Oder schlicht über etablierte Gruppen hinaus networken! Nach ganz anderen Kriterien, als den Award-Kategorien. So lässt sich das Thema “Aufbruch” in den Köpfen der Anwesenden weitertragen. Auch hätten so Touchpoints zwischen dem Kreativ-Nachwuchs und den Branchen-Ältesten geschaffen werden können. Neue Gespräch-Konstellationen hätten eine tatsächliche Chance.”



Die Award-Verleihung braucht ein Rahmenprogramm

Alexa Noell | Volontärin Konzeption bei facts and fiction, Köln

“Ich bin da ganz bei Simone. Um den Austausch zwischen etablierten und frischen Positionen auf dem BrandEx zu fördern, sollte es wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Award-Verleihung geben. Bei Vorträgen, Diskussionen und Praxisanwendungen können die Agenturen einzelne Projekte und ganz aktuelle Trends am besten vermitteln und das Publikum aktiv miteinbeziehen."



Involvement statt Frontalbeschallung

Rebecca Hutter | Junior Concept Creative bei insglück, Köln


“Eine Award-Verleihung kann spannend sein. Allerdings würde dabei helfen zu verstehen, warum ein Projekt auf dem Gewinnertreppchen gelandet ist. Wäre es nicht sinnvoll, in drei Stichpunkten die gewinnbringenden Aspekte zu erläutern? Zusätzlich können vor der Gewinner*innen-Bekanntgabe Vermutungen abgegeben werden. Gold, Silber, Bronze? Live-Voting vor Ort! Macht alle mit und gebt euer Stimmungsbild ab. Zusätzlich können nach der Verleihung die Projekte an separaten Infoständen diskutiert werden. Ein Timeslot von einer Stunde würde schon reichen, um Fragen zu stellen, Lob auszusprechen und ins Gespräch zu kommen.”



Inspirierende Orte statt Messe-Halle

Dorota Zborowska | Concept & Design bei Joke Event, Bremen


„Ist die Messe Dortmund der richtige Ort für eine atmosphärische Award-Verleihung? Ich würde das Event jedes mal in einer anderen Location in Deutschland stattfinden lassen. An ungewöhnlichen Orten, in einer umgenutzten Kirche oder einem stillgelegten Schwimmbad. Ein Ort, der inspiriert und Maßstäbe setzt - so wie wir als Agenturen es mit unseren Projekten tun wollen. Kommt nächstes Jahr zu uns nach Bremen in die Alte Werft. Das wäre doch ein guter Anfang.”



Involviert junge Kreative in die Event-Konzeption

Joe Jahn | CE+Co, Trainee Creative Concept bei CE+Co, Hamburg

"Ich war bis dato noch nie auf dem BrandEx, also kam ich mit einer Vorstellung, wie einer der größten deutschen Kreativ-Awards aussehen wird. Wow, die Realität zu erleben war ein sehr anderes Erlebnis. Ich möchte gar nicht in eine einzelne Analyse reingehen, da die Veranstaltung im Wesentlichen die Erwartung der jungen Creatives verfehlt hat. Ich persönlich habe extrem große Angst davor, dass wir uns auch in der deutschen Kreativ-Szene durch eine männliche Altersstruktur von 40+ dominieren lassen. Deshalb empfehle ich euch: Lasst junge kreative Menschen die Award-Verleihung konzipieren und ich verspreche euch, wir werden gemeinsam Fortschritte machen!"



Etwas Versöhnliches zum Abschluss

Arnbjørn Mortensen | Volontär Konzeption bei facts and fiction, Berlin


“Ich schließe mich den Gedanken meiner Vorredner*innen an. Es wäre schön, mehr Informationen über die Gewinner-Events zu erhalten, möglicherweise durch engagierte Diskussionen oder Kommentare der Jury-Mitglieder. Ansonsten ist es schwierig, den Wert des Events nur anhand eines kurzen Video-Einspielers zu beurteilen.


Und obwohl die Tanzfläche unangemessen groß war, möchte ich an dieser Stelle mit ein paar versöhnlichen Worten enden:


Die Party war top. Drinks und Catering waren super!”


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